Nelson is Nice

Alles ist ein bisschen holter-di-polter in Neuseeland. In meinem Neuseeland. Weil ich dauernd unterwegs bin und nirgendwo mal länger als zwei Nächte schlafe. Das ist nicht schlecht, weil es gibt viel zu sehen. Aber in Nelson bin ich jetzt doch ein bisschen angekommen. Angekommen insofern, als dass ich keine Erwartungen an Nelson stelle, weil ich vor allem hier bin um meinen Flug nach Auckland zu nehmen.

Aber dann ist Nelson überraschend. Weil es gemütlicher ist oder vielleicht bin s nur ich. Aber es gibt einen Bridgeclub gegenüber vom Croquetfeld. Und die liebe Obstundgemüseverkäuferin ergänzt mein Wie-überraschend-schön-ich-Nelson-finde mit der Beobachtung, dass hier viele alte Leute leben. Und vielleicht macht das eine gewisse Gemütlichkeit aus.

„Short black“ gegenüber von meinem Hostel. Man glaubt es nicht, wie oft ich einen Espresso bestelle (wenn ein solcher nämlich auf der Tafel angeschrieben steht) und die BestellungenentgegennehmerIn sich um Unterstützung umsieht, die ihr den Espresso in Short Black übersetzt. Der abgebildete war dann auf jeden Fall der beste von dreien, die ich in Nelson getrunken hab.

Jedenfalls habe ich keine Pläne für Nelson. Die Hauptattraktion ist, dass man von hier zum Abel-Tasman-Walk kommt, der der wahrscheinlich populärste der Great Walks ist. Der geht über mehrere Tage und am Strand entlang und in den Wald und außerdem historisch. Spielt alle Stückel. Aber das hab ich ja jetzt erst einmal hinter mir. Meine Bergschuhe sind schon geschrubbt und wieder ganz unten in meinem Rucksack verstaut. Insgesamt fühlt es sich ein bisschen an, als hätte ich erst einmal etwas erledigt, was ich mir vorgenommen hatte. Das ist schön. Aber es wirft auch ein wenig die Frage auf, was jetzt kommt…

Noch dazu, möchte ich ergänzen, wo ich heute auch meine erste Kiwi in Neuseeland gegessen hab. Verrückt, ich geb s gern zu. Aber es hat offenbar etwas gedauert, das Obstundgemüsegeschäft meines Vertrauens zu finden… Ich hab außerdem Passionsfrüchte gekauft, das Kilo um zwölf Euro. Das ist fast so gut, wie Papageien in den Bäumen.

More Berg, all the Berg

Ich bin auf einen Berg gegangen. Aber es war, wie die Frau gestern in der Information mir auch schon versucht hat verständlich zu machen, kein Spaziergang in dem Sinn, auch keine Wanderung sondern tatsächlich eher Bergsteigen. „Warum nicht hier entlang, ein schöner Spaziergang, zweieinhalb Stunden in eine Richtung und wieder zurück…“ Aber natürlich bin ich trotzdem auf den Berg, weil da doch ein Berg ist. Die Gründe, warum ich auf einen Berg steigen will erschließen sich mir nicht ohne weiteres. Das ist tief verwurzelt und ambivalent.

Vom halben Berg zurück auf die Eisenbahnstation in Arthur’s Pass.

Ich bin in Arthur’s Pass. Nach meinem Ausflug auf Rakiura, der „dritten Insel“ Neuseelands, Steward Island, bin ich wieder in den Norden gefahren, nicht nur weil s nach Süden tatsächlich nicht viel weitergeht, ich hab einen Flug zu erwischen und zwischen den Bedingungen des öffentlichen Verkehrs und den Ansprüchen des Reisenden dauert das ein wenig. Zurück durch Dunedin und Oamaru, wieder zurück in mein Christchurcher Hostel, in dem ich vor zwei Wochen angekommen bin. War wohl mehr entlang der Vertrautheit entschieden: eine halbe Stunde vom Bus entfernt und eine Dreiviertelstunde vom Bahnhof, an dem ich um acht in der Früh sein sollte. Unpraktisch aber machbar.

Der Bahnhof schaut nicht aus wie ein Bahnhof. Da ist nur der Schalter, zwei Schalter, aber sonst keine Infrastruktur. Spätestens, als ich im Zug Platz nehme (mein Fahrschein, der mir einen Fensterplatz zuweist, hat einen Abriss), merke ich, dass das kein Zug ist, mit dem man reist. Also natürlich fährt der Zug dorthin, wo ich will, aber er ist viel mehr ein Ausflugs-, denn ein Reisezug. Es gibt einen Audiokommentar, über den mir eine neuseeländische Frauenstimme über die Entwicklung der Gegend erzählt, durch die wir fahren. Durchaus interessant: In der Gegend um Christchurch ist weniger als ein Prozent der Pflanzenwelt einheimisch. Weil hier praktisch alles Farm- und Weideland ist und dafür wurde einfach Platz gemacht in den letzten hunderfünfzig Jahren. Und natürlich auch die Geschichte darüber, wie hier ein Weg über die Alpen gesucht und mit Unterstützung der Maori gefunden und zur Bebauung ausgewählt wurde. Ich sitze eh gern im Ausflugsbus, merke ich.

Mit Sichtfenster in der Decke und allem…

Vor mir sind mehere Reihen mit US-AmerikanerInnen besetzt, die über Boston hierhergeflogen sind („I try to avoid flying over New York as much as possible.“) und die etwa in ihren Sechzigern stecken. Es ist interessant, weil ich so wenig US-AmerikanerInnen begegne, im Vergleich mit Europa beispielsweise, dass ich jedesmal wenn ich ihnen gegenüberstehe, ein bisschen überrascht bin. Mit L. in Queenstown war das auch so, dass ich mich letztlich richtig gefreut hab, weil ich mag eine gewisse amerikanische Art eigentlich ganz gern, selbstbewusste Naivität, interessiert und auf eine eigene Art menschenbezogen.

Der Fluss, der sich im Kiesbett verzweigt. Ich mein, man kann nicht leugnen, dass sie eine hübsche Route für ihren Ausflugszug haben.

In Arthur’s Pass ist eine Station und hier steig ich aus. Das Hostel ist selbstverwaltet, also nicht im Sinne davon, dass es jemand unabhängig von einer Hostelkette betreibt, sondern in dem Sinn, dass sich das Hostel selbst betreibt. An der Tür ist ein Telefon, das einen automatisch zum Besitzer durchklingelt, der checkt mich ein, gibt mir den Code für die Tür und wünscht mir viel Spaß. In der Küche steht eine Honesty Box, in der man seine Nächtigungsgebühr einwirft. Es ist gemütlich. Eine Zeit lang sieht es so aus, als hätte ich das ganze Haus für mich, gegen Abend trudeln zwei schweigsame Ich-glaub-es-sind-BritInnen-aber-wie-gesagt-in-erster-Linie-schweigsam ein, aber es ist immer noch sehr heimelig.

Die eine Straße in bzw. durch Arthur’s Pass.

Am Nachmittag mach ich einen kleinen Spaziergang zu einem der vielen Wasserfälle. Und bin fast an einer Rettungsaktion beteiligt. Die Frau im Infozentrum, ja, die von oben, telefoniert bisschen an ihrem Walkie-Talkie, weil da eine Rettungsaktion im Gange ist und sie ist eigentlich eine von den CheckerInnen, aber heute muss sie den Shop betreiben, weil irgendwer muss da sein und den Leuten sagen, dass sie lieber nicht den Avalanche Peak besteigen sollen sondern sich vielleicht lieber einen netten Spaziergang durch den Wald vornehmen sollten. Quasi: Notrettungsvorbeugung. Und jetzt muss da eine Karte in die Nähe getragen werden, ob ich vorhabe, zum Wasserfall rauf zu gehen. Ja, sage ich, aber ich hätte zuerst noch einen Bissen gegessen und überhaupt, ein paar Dinge heimtragen, andere Schuhe und so weiter. Im Nachhinein hab ich nämlich durchaus ein schlechtes Gewissen entwickelt, dass ich nicht sofort zur Stelle war. Aber die ganze Situation – da war noch ein dritter daneben, der davor schon viel Gelassenheit verströmt hat – hatte so wenig Dringlichkeit. Und natürlich dann die Rechtfertigungen: Ich hatte zu dem Zeitpunkt nur halb verstanden, wo der Wasserfall sei. Unverantwortungsvoll, nachdem ich den ganzen Tag nur getrocknetes Rindfleisch genascht hatte, aber eigentlich ohne Frühstück in Christchurch aufgebrochen. Und insgesamt keine Ahnung von den Gegebenheiten vor Ort und auf nichts vorbereitet. Allerdings ist der Wasserfall auch nur eine Stunde entfernt gewesen und während ich dorthin unterwegs war, hab ich mir wiederholt gedacht: na, das wäre schon spontan möglich gewesen.

Hier fällt das Wasser. Dummerweise haben die wenigen Wolken auf dem sonst relativ blauem Himmel gerade die Fallkante minutenlang nicht freigemacht und jetzt sieht man gar nicht so wirklich, wo der Himmel aufhört und das Wasser beginnt.

Nichtsdestotrotz war ich erst einmal in dem günstiger wirkenden der zwei Cafés und dann daheim, bisschen einen Rucksack packen, ein Wasser, übriggebliebene Müsliriegel aus Rakiura, Fernglas und alles. Und dann wieder im Shop hat sie gemeint, danke, aber es sei bereits wer anderer unterwegs. Und das war nicht uninteressant, weil ich glaube, dass der, den sie da letztlich vom Berg gehubschraubert haben, ich glaube, das ist einer von meinen Schweigsamen gewesen. Weil ich zufällig im Raum war, da ist noch ein Herr gekommen, der ein paar Personalien aufgenommen hat und mir ein „One of those days, ey?“ zugeraunt hat, als der Schweigsame auf der Suche nach seinem Pass war. Und dann hat er ihn noch ein bisschen gemaßregelt im Sinne von: du bist ja nicht der erste, der die orangen Markierungen übersieht, nicht der erste, der bis an die Schlucht herankommt, aber vielleicht der erste, der einfach weitergeht. Und das fand ich etwas unfair, weil dem Schweigsamen war das natürlich sowieso alles furchtbar unangenehm und der hat sich dann auch gleich einmal schlafen gelegt, als der Herr mit seinen Personalien wieder abgezogen ist. Aber auch den kann man verstehen, von einer menschlichen Seite her muss ich der natürlich auch den Schock ein bisschen aus den Gliedern reden und wenn er da nur den Bergstolperer selbst vor sich hat, nun, dann ist das ein bisschen unprofessionell und eben auch etwas unfair. Aber wenn das Adrenalin sich dann verabschiedet und man trotzdem noch keinen distanzierten Blick auf die Sache gewonnen hat, dann rutscht einem sowas eben einmal hinaus. Hoffen wir, dass es bloß das gewesen ist.

Und heute bin ich dann auf den Berg. Ich wollte früh los, weil in meiner Beratung im Informationszentrum hab ich diesen Blick bekommen, mit dem man jemanden fragt, ob er einen verarschen will, als ich gefragt hab, ob sie mit „früh los“ eine Zeit eventuell nach neun auch noch mitmeint. Aber ich kenn mich ja und auch wenn ich einen Wecker für sieben hatte bin ich, na, sagen wir nicht vor neun am Bergfuß gestanden. Dann hab ich einmal den Weg rauf nicht gefunden und dann hab ich den Weg rauf nicht wirklich fassen können. Weil der Weg auf Avalanche Peak, abgesehen davon, dass es zwei gibt, aber einer ist wohl eher für rauf und der andere dann üblicherweise für runter. Aber Avalanche Peak, das ist ein Gipfel, der über tausend Meter über dem Pass liegt, gleichzeitig aber ist der Weg dorthin nur zweieinhalb Kilometer lang. Also: steil. Und da gibt s dementsprechend viel zu klettern und zu kraxeln.

Die neuseeländischen Alpen sind übrigens Kea Country, der örtliche Waldpapagei (Nestor notabilis). Es gibt da einige in Schönbrunn, hinten bei den Waldrappen, wo die unscheinbaren Vögel versteckt sind.

Naja, long story short: Ich bin noch nicht an der Baumgrenze gewesen, als ich mir gedacht habe, es wird wohl klüger sein nur bis zur Baumgrenze zu gehen, weil der Weg nachher noch etwas unangenehmer werden soll. Und etwa zweihundert Meter weiter hab ich mir gedacht: Baumgrenze, Schaumgrenze, ich dreh gleich um. Weil: Verantwortungsvoll. Und nachdem es sich um einen Aufstieg handelt, für den ich eh schon relativ spät war, ich noch niemanden gesehen hatte und gerade erst das Dach mit einem Opfer der eigenen Zielstrebigkeit geteilt hatte, hab ich ein bisschen Sorge bekommen, wie s mir geht, wenn ich hier irgendwo hängen oder liegen bleib oder entsprechend schlimmeres.

Auf dem Weg zurück habe ich dann natürlich nachgedacht: Wieso dieses Auf-den-Gipfel-Wollen. Und wieso dieses Loslassen davon so mühsam ist. Und wie ich mit Anerkennung für diese vernünftige Entscheidung umginge, insbesondere wenn diese aus jener Richtung käme, von der ich die Gipfelstreberei ja überhaupt erst übernommen habe. Und dann ist mir ein Spanier entgegengekommen, der mich gefragt hat, wie weit s noch rauf ist. Weiß nicht, sicher noch ein Stück, sag ich, ich sei grad umgedreht, weil s mir dann doch zu steil ist und ich allein am Berg mich damit nicht besonders wohl fühle. (So in etwa. Mir ist, nebenbei, in diesem Gespräch aufgefallen, dass ich mit ihm ein bisschen so rede, wie man – oft komisch überzeichnet – im Film mit Leuten redet, die eine Sprache nicht gut können: kurze Wörter, viel Nachfragen und wohl auch etwas lauter als normal.) Darauf sagt er, dass der Ausblick sicherlich sehr schön sein von oben. Und ich denke mir: ja, vielleicht. Aber ist das der Grund, warum ich auf einen Berg gehe? Erlebnis, Erfahrung, Selbst- oder Fremdbeweis?

Oft einmal zerdenk ich vielleicht etwas. Ich muss es vielleicht nicht wissen, warum ich auf einen Berg gehe und mich dabei derartigen Meta-Überlegungen hingebe.

Aus dem Wald auf, was ich für Avalanche Peak halte. Das Wetter war ja auch gar nicht so besonders.

Stattdessen war ich dann im Wald spazieren. Dass das ganze so knapp an der Straße ist, die über den Pass führt, war visuell kaum wahrzunehmen, ab und zu rauscht einem halt ein Auto durch den Vogelgesang, war aber eine angenehme Wanderung, die mich auch nicht so recht an einen Punkt geführt hat. Irgendwann hat sich der Weg schlicht so verlaufen gehabt, dass ich mir gedacht hab, Lake Misery hin oder her, ich mach mich auf den Heimweg. Der angekündigte Regen ist auch ausgeblieben, aber ich war halt trotzdem um drei wieder daheim.

I’m on My Way (The Proclaimers)

Das Gemeinschaftsgefühl am Berghang

Wenn man in einem Land ist, in dem die Berge Ben heißen, dann ist das schon einmal schön. Und wenn meine letzte große Wanderung entlang vom Loch Lomond gelaufen ist, dann ist ein Ben Lomond doppelt erfreulich. Und wenn man dann in einer Stadt ist, in der so viel europäische Jugend sich ihre Erwartungen von Bungeejumpen, Kajakfahren, Fallschirmspringen, Paragleiten und „günstigen“ Bierkrügen erfüllt, und wo ein bisschen Bergsteigen einem eine Ruhe verspricht, die anderweitig nicht zu erringen ist, dann ist das jetzt dreimal oder sogar nocheinmal doppelt, quasi viermal so willkommen.

So geht s da zu, an der Queenstown’schen Strandpromenade

Von Queenstown (310m) auf den Ben Lomond (1748m), und ein langer Hatscher ist es auch noch. Ich war sieben oder acht Stunden unterwegs, alles in allem. Und glücklicherweise hab ich relativ schnell einmal L. kennengerlernt, die aus Boston. Weil zu zweit ist es einfacher. Allerdings pusht man sich zu zweit auch stärker. Wahrscheinlich hätte uns beiden allein jeweils der Sattel gereicht. Oder zumindest, dass ich irgendwo auf den letzten hunderten Metern mal umgedreht hätte. Ehrlich, es waren so zwanzig Schritte. Pause. Zwischendurch hat mir eine nette Asiatin zwei Minzzuckerl gegeben, das hat mich wahrscheinlich dreihundert Meter weitergebracht. Aber natürlich, das Gros hab ich L. zu verdanken und ihrem Ruf jetzt nicht aufzugeben. Weil irgendwie reicht das mit den Bergen im Blut und der jugendlichen Agilität kaum noch aus, mich auf einen Gipfel zu kriegen. Aber wir sind dann oben angekommen, kaum zu glauben, es war wirklich kaum zu glauben.

Zu Mittag schlafen die Partymäuse noch und die Optik macht dementsprechend auf idyllisch

Wir sind dann wieder runtergegangen, muss man, nicht wahr. Und da haben wir uns gefreut different muscle groups und alles. Aber auch runter dauert s zweieinhalb Stunden, drei Stunden. Und ich hab noch gesagt, na, ich werde nicht mit der Gondel fahren. Aber da waren die muscle groups noch frisch und Abstieg ein Abenteuer und eine Freude. Und die Amerikaner hinter uns waren auch noch gesprächig und lustig. Ich mein, die waren bis zuletzt gesprächig und lustig, eigentlich. Vater und Sohn. Von denen hab ich oben ein Foto gemacht, ein gemeinsames. Und dabei hab ich dem Burschen, early teenager, gesagt, ob er nicht die Kappe aus dem Gesicht nehmen möchte. Weil es halt auf dem Bild ausgeschaut hat wie dunkle Nacht im Schatten des Schirms. Aber da ist dann doch irgendwo die Grenze mit dem Englischen, dass man das sensibel rüberbringt, weil ich glaub, es hat viel mehr geklungen nach, nimm doch das Kapperl ab, Bub. So meint ich s ja nicht, aber die zwei in unserem Rücken bin ich mir den ganzen Abstieg wie ein grantiger alter Mann vorgekommen, der dauernd an der Mode der Jugend was auszusetzen hat. Vorgekommen oder mich erinnert zu sein… same same.

Also, Weg runter. Weil da ist eine Gondel rauf, das hab ich nicht gesagt. Aber die haben wir beide nicht genommen gehabt am Weg rauf, deshalb sind wir uns ja sowieso schon immer besser vorgekommen als die Leute, die uns überholte haben oder den Aufstieg mit nearly there und don’t give up now befördert haben. L. hat schon lange nur noch von dem Bier geredet, auf dass sie sich freut und zu Beginn des Abstiegs hat sie zwar kurzfristig eine ganze Palette zusätzlicher Bedürfnisse entwickelt, aber das ist alles schnell wieder auf das Bier zusammengestutzt worden. Über kurz oder lang waren auch die neuen Muskelgruppen müde und angestrengt und mühsam, den Berg runter zu tragen. Noch dazu ging es dann ja immer wieder rauf und runter und dann Stufen und es war alles immer schlimmer. Und dann sind wir bei der Gondelstation angekommen und hatten ein Bier – das erstaunlich großzügig bepreist war. Und bisschen was zu essen. Und dann halt so, wenn sie nicht mehr als zehn Dollar kostet, dann fahren wir mit der Gondel, ja, sure, das klingt vernünftig.

„Twenty-five dollars.“
„You’re kidding.“
„…“
„You’re not kidding!“

Französinnen, den Abstieg beginnend

Sind wir also zu Fuß runter. Und jetzt war s dann wirklich schon sehr wichtig, zu zweit unterwegs zu sein, weil wenn man allein fluchend durch den Wald stolpert, wirkt man vielleicht schon ein wenig ausgehebelt, so psychisch. Aber zu zweit geht das irgendwie, nicht so schlimm. Aber es war schon schlimm, es war ziemlich anstrengend. So sehr, dass aus dem ganzen Biergetrinke, das in Queenstown auf uns gewartet hat, letztlich nichts geworden ist, einfach weil schlafen dann doch das wichtigere war. Tipsy waren wir dann am nächsten Tag.

Alles Neu im März

Christchurch, Christchurch… Ōtautahi. Irgendwie ist es schon ziemlich ein Neustart mit dem ganzen Hier-in-Neuseeland-Ankommen. Dementsprechend brauch ich wohl einfach auch, mir einen Schreibrhythmus zuzulegen. Es ist ja plötzlich alles ein bisschen mehr Urlaub. Die Vertrautheit Melbournes hat sich zuletzt durchaus heimelig angefühlt und ich bin ja jetzt auch wieder unterwegs. On the road again… Busfahren und Hostelnächte. Ich hab meinen Zeitplan einmal für zwei Wochen y pico geplant. Und dann noch einmal zwei Wochen. Weil: ich bin draufgekommen, dass ein bisschen im Voraus sich die Sachen anschauen, gar nicht so schlecht ist. Pass auf:

Farn . Willkommen auf Aotearoa, der Insel der langen Wolke. (Das ist eine Jurassic Park Referenz all by itself.)

Ich wollte ja eigentlich gerne Wandern gehen. Deswegen flieg ich ans andere Ende der Welt, um eine gemäßigte Klimazone zu finden, in der die Berge Alpen genannt werden. Nicht nur, aber Wandern hat mir einmal eine gute Erfahrung gegeben und der lauf ich ein bisschen hinterher. Damals war s Schottland, heute ist es das hier. Und das Wandern ist gut organisiert in Neuseeland, let me tell you. Es gibt eine Website auf der man sich für die Walks und für die Übernachtungen auf den Walks anmelden kann, möglicherweise sollte und je mehr man auch irgendwo übernachten will, muss. Jetzt hab ich mir das schöne Buch vom Lonely Planet, das mir Hiking und Tramping in New Zealand näher bringen möchte seinerzeit im Buchgeschäft von Sagen-wir-einfach-es-wäre-Brisbane-gewesen nicht gekauft weil einerseits sollte der Fokus jetzt einmal auf Australien gelegt werden, in dem ich gerade angekommen war und zweitens eher unsinnige Sache, da sich jetzt mit einem zusätzlichen Reiseführer zu belasten. Hat sich auch bei dem Australienreiseführer übrigens als derartige erwiesen und er wartet – wenig durchblättert – in Melbourne auf mich. Man hat mir aber in Christchurch im Hostel einen ausgeborgt und ich hab mich darüber hergemacht.

Also nicht ganz so. Zuerst habe ich einmal einen deutschen Reiseführer durchblättert und mir die Attraktionen der Südinsel herausgeschrieben, mir zirka eine Route überlegt und mir ungefähr die jeweiligen lokalen Schönheiten notiert. Dann hab ich mir den Bus gesucht und gemerkt, dass ich mit dem nicht so locker herumkomme, wie ich mir das vorgestellt habe und dass die Entfernungen doch etwas größer sind, als man nach Australien annehmen möchte und eine zweite Rundfahrt entworfen. Dann hab ich festgestellt, dass die Hostels teilweise eine Woche voraus ausgebucht sind. Wo gibt s denn sowas, hab ich mir gedacht und neue Zwischenstopps in meiner Route eingelegt. Zwischendurch hab ich mir für den dritten April einen Flug von Nelson nach Auckland gekauft, weil ich dann doch auch Interesse an der Nordinsel bekommen habe, aber ich wollte dort nicht auch nochmal eine Runde machen. Fünf Wochen sind dann doch knapp. Und der Flug war entsprechend billig weshalb ich schnell einmal zugeschlagen habe. Damit hab ich einmal Realitäten geschaffen, was glaubst du. Jetzt natürlich kommt langsam der Wanderführer ins Spiel, weil ich mir jetzt Routen angeschaut habe und dann online nach availability gecheckt hab und bemerkt hab: die Routen, die ich mir aussuch, die sind für die nächsten zwei Wochen ausgebucht. Jetzt natürlich ist mir der Flug gleich wieder etwas im Weg gestanden und so günstig war er auch wieder nicht…

Alles halb so schlimm, ich hab mir eine Wanderroute etwas abseits ausgesucht, unten auf Steward Island, wo ich eh gerne hinwollte, weil s dort allerhand Vögel zu sehen geben soll. Und daneben ist noch die kleine Insel, auf der wohl allerlei Bodenvögel leben, weil es keine Marder, Katzen und Füchse gibt. Mit ein bisschen Glück findet sich dort auch ein Kakapo. Im Nachhinein hab ich noch festgestellt, dass die Übernachtungen mich erstaunlich günstig kommen. Es sind nur drei Tage, aber das ist wahrscheinlich ganz ok dafür, dass ich nur halb ausgerüstet bin.

Bis dahin ist s jedenfalls noch. Ich werde fünfundzwanzigsten bis siebenundzwanzigsten wandern sein. Falls ich verloren gehe und solche Sachen…

Jetzt, Christchurch. Das ist irgendwie eine nette Stadt. Die Architektur ist gleich so viel europäischer, grüner Rasen, Trauerweiden und mehrspurige Einbahnstraßen. Das kann ich mich nicht erinnern, in Australien gesehen zu haben, auf jeden Fall bringt mich das sehr durcheinander beim Straßenkreuzen. Weil, so wirklich hab ich das immer noch nicht heraußen. Natürlich, ich schau schon relativ automatisch nach rechts und dann nach links und dann vielleicht nochmal nach rechts, aber an T-Kreuzungen oder bei einem der auch hier häufigen Kreisverkehren komm ich doch bisschen durcheinander, von wo ich jetzt überall zirka ein Auto erwarten muss. Es ist immer noch die gewaltsame Übersetzung einer automatisierten Handlung in ihr Spiegelbild.

Nett sag ich, aber das ist natürlich nicht herausragend. Nein, würde ich auch nicht sagen. Sie haben sehr schön so einen Fluss eingebaut, mehr einen Bach, der so durch s Zentrum fließt – nämlich Christchurch upon Avon. Und das ist alles sehr natürlich inszeniert ist mit bisschen Bank und vielen Enten und Gräsern und kleinen Brücken. Inklusive der Rememberance Bridge, an der an ein heftiges Erdbeben von vor acht Jahren erinnert wird, bei dem hundertfünfundachzig Leute gestorben sind. Und das ist auch hübsch gemacht, mit einer Wand, an der die Namen der Opfer aufgeschrieben sind, oft auch in der Schrift ihrer Herkunftskulturen.

Christchurch hat einen großzügigen Park und Botanischen Garten, daran kann man sich ruhig auch bei uns ein Beispiel nehmen, aber die ganze Gärtnerei hat ja nicht unbedingt so eingeschlagen im deutschsprachigen Raum. Ich mein jetzt, dass man da eine eigene Kultur herum entwickelt hätte und nicht die französischen Gärten kopiert hat. Vielleicht muss ich mir den Nachsommer nochmal zur Hand nehmen, mag sein, dass meine Annahme da etwas widerlegt wird, zumindest literarisch.

Das Klima ist auf einen Schlag so viel angenehmer. Und ein Park und Bäume und alles ein bisschen wie… „normal“.

Na und dann das Museum. Ich hab mich kurzfristig gegen die Gallerie und für das Museum entschieden. Ich sag das jetzt einfach noch ein hundertstes Mal, dass ich dieses hiesige Konzept von Museum für besser halte, als ich mich von bei uns erinnere. Ich war ja in Melbourne auch noch schnell am letzten Sonntag, obwohl sie dort unerwarteterweise sogar Eintritt verlangt haben. Aber – auch das muss man sagen – es war es durchaus wert. Es war sogar um ein Eck besser, als was ich in Christchurch gesehen hab. Und das hier, nun, das war zumindest etwas lebendiger aufbereitet in vielen Fällen, als… wie gesagt: ich es von bei uns in Erinnerung hab. Jetzt wiederum: Ich hab von bei uns auch in Erinnerung, dass ich das Naturhistorische Museum trotzdem geliebt habe, auch wenn es keine Plaketten gegeben hat, die speziell Kinder zum Nachdenken und Ausprobieren gebracht haben. Aber ich bin letzten Endes auch kein Geologe, Zoologe, nicht einmal ein Paläontologe geworden. (Was mich, wo ich gerade vor lauter Hostelvideoschauen wieder Jurassic Park lese, doch mit ein bisschen Sehnsucht wurmt.)

Aber ich hab zumindest was über Maori gelernt und meine ersten Menschliche-Statuen-in-Glasvitrinen-Ausstellungsstücke gesehen. Die Maori sind etwa vor siebenhundert Jahren auf Neuseeland beziehungsweise Aotearoa gelandet und damit sind sie gerade einmal doppelt so lange hier wie die ersten EuropäerInnen, von denen der Herr Tasman sechzehnzweiundvierzig als erster hier gelandet ist. Überhaupt ist Neuseeland in vieler Hinsicht so viel anders als das gute Australien, das gleich daneben ist. Die Alpen, die auf der Südinsel die Geographie bestimmen, entstehen seit fünfundvierzig Millionen Jahren, aber so wirklich hat der Prozess wohl erst vor fünf Millionen Jahren angefangen und dementsprechend aktiv wachsen die Berge hier noch aus dem Boden. Ich würde sagen: Präpubertär.

Hinterglasjägerei.

Jetzt, kulturell hat mich die Auseinandersetzung mit den Aborigines drüben in Australien letztlich ziemlich sprachlos hinterlassen. Ich hatte eine kurze Unterhaltung mit der Ethnologin, die in der Frage kulminiert ist, ob dies mein erster Kontakt mit einer indigenen Kultur sei. Und: Ja, das ist es. Und ich merke, ich hab keine Ordnung dafür in meinem Kopf, keine Kategorien dafür, wie ich mit so viel Fremdheit umgehen kann. Interkulturelle Kompetenz ist etwas, was ich mir seit Jahren in die Sonstige Fähigkeiten Spalte schreiben würde, aber das ist etwas anderes. Das ist etwas ganz anderes. Wie soll ich bei null zu denken anfangen, ich hab den Kopf doch sehr in einem spät- bis postkapitalistischen, liberalen Multikulturalismusgebäude, bisschen ideologisch, bisschen idealistisch, bisschen pragmatisch. Und die Maori, merk ich, sind mir fremd, aber der Kulturschock scheint nur halb so schlimm: ich lese über Expansion und über Kriege zwischen den Maori und ich ich sehe Schmuck und Religion und Spiele. Und es gibt Ausbeutung der Natur. Aus dem, was ich über „die Kultur der Aborigines“ gehört habe, ist die Erhaltung des Gleichgewichts dort so zentral, dass es einfach fremder ist, als so ziemlich alles, was ich bisher kennengelernt habe. Nämlich überhaupt: Erhaltung: die sozialen Strukturen, die spirituell-kulturellen Erzählungen, das ökologische Gleichgewicht. So sehen wir sie heute. Aber auch das stimmt natürlich: Was wissen wir schon von den letzten vierzigtausend Jahren. Ich verstehe, dass die eine oder andere Gruppe vor zwanzigtausend Jahren eine Felswand als Tafel verwendet hat und die dort festgehaltenen Zeichnungen nach wie vor Teil des kulturellen Bedeutungsschemas der heute lebenden Nachfahren sind. Ich sehe, dass es komplexe und strenge Heiratsarrangements gegeben hat. Ich verstehe aber auch, dass die vielen hunderten Gruppen, die an den Küsten gelebt haben, möglicherweise ganz anders funktioniert haben und Handel getrieben haben mit den Nachbarn in Neuguinea und sich mit den Nachbarn gestritten und bekriegt haben. Aber auch: dass es Sprachgrenzen gibt, von denen ich noch nicht verstehe, wie tiefgreifend sie sind – die ständigen Vergleiche mit Europa kommen mir unsinnig vor, weil da Völkerwanderungen, Imperien und Nationalbewegungen Sprachgruppen ausgerottet und verschoben haben. Aber hier scheinen sich Nachbarn nicht verständigen zu können, die seit Jahrtausenden nebeneinander leben und ich weiß in Wahrheit nicht, wie fremd die hiesigen Sprachen sind. Und die Geschichten vom Bruce Chatwin sind noch einmal eine Sache für sich, was das Singen der Landschaft und die Verständigung über die verschiedenen Kulturen Australiens hinweg betrifft. Und es stimmt wohl eh nur die Hälfte von dem, was man mir erzählt hat und ein Viertel von dem, was ich mir gemerkt habe. Auch ich stopfe die Löcher in meinem Wissen mit Frosch-DNA.

Bingo!

Jetzt ist der Text natürlich längst von einer brutalen Wirklichkeit eingeholt worden. Weil entworfen hab ich das am Tag vor meiner Abfahrt aus Christchurch, am Tag vor dem Anschlag. Und am nächsten Tag stand ich zu Mittag an der Busstation, in der Hand ein vietnamesisches Schweinebauchbrötchen. Schulkinder sind mit Plakaten gegen den Klimawandel bzw. gegen die Untätigkeit der Politik angesichts des Klimawandels unterwegs gewesen. Und dazwischen ein Herr, der sein Fahrrad geschoben hat und gegen Autos und Kinder als die größten Faktoren der Umweltverschmutzung agitiert hat. Auch in Neuseeland gibt es Leute, die vielleicht ein bisschen Unterstützung bedürfen. Schön war, dass eine von den drei Mädels, mit denen ich bei zwei, drei Ampeln gewartet habe, auf dem Weg einen Mist von der Straße aufgehoben und mistkübelunterstützt entsorgt hat. Da hab ich mir gedacht, die meint das ernst, die lebt das. Weil ihre Freundin hatte nur ein „I’ve made a sign“ Schild.

Und beim Rausfahren aus Christchurch sind wir durch eine Absperrung gefahren. Aber ich weiß natürlich nicht, was „normal“ ist. Gewundert hab ich mich schon, dass ein lächelnder Polizist mit einem Maschinengewehr an der Straße gestanden ist. In ihrer ganzen karierten Uniform in bester britischer Die-Polizei-ist-eine-zivile-Macht-Tradition. Aber der Busfahrer hat genuschelt, das Lautsprechersystem hat geraschelt und das WiFi hat nicht funktioniert. Und so hab ich auch erst zwei Stunden nach den Anschlägen davon erfahren, dass was passiert ist. Als ich in Oamaru angekommen bin, war die Hostelrezeptionistin bisschen überrascht, die hat erst später mit uns gerechnet, wenn überhaupt, vor lauter Absperrungen.

Zu der Uniform passt eine Maschinenpistole einfach weniger gut als ein Meerschweinchen.

Na und dann hab ich zwei Tage lang im Apartmentblock des Hostels gewohnt, mit R. und L., die beide ein Frauenzimmer gebucht hatten. Aber im Hostel in Oamaru ging s bisschen drunter und drüber und da wurde improvisiert. Der Fernseher ist noch eine Zeit lang gelaufen und im neuseeländischen Fernsehen haben sie versucht, der Situation gerecht zu werden. Die Art und Weise, wie die ReporterInnen teilweise schlicht mit der Trauer und der Überraschung überfordert waren ist ein Bild dafür, wie wenig man in Neuseeland offenbar damit gerechnet hat, das man hier fremdenfeinliche Gewalt erleben muss. Und die Premierministerin Jacinda Ardern macht das vielleicht auch deshalb einfach irrsinnig gut, ist präsent und betroffen und hat als Konsequenz mittlerweile die Waffengesetze verschärft. Schneller als ich einen Blogeintrag fertig bekomme werden in Neuseeland halbautomatische Waffen untersagt. Und sie sagt: they are us – solidarisiert sich mit Muslimen als der angegriffenen Gruppe, stellt klar, dass das ein Anschlag auf Neuseeland ist. Und die Ermordeten bekommen Gesichter in den Zeitungen, in jeder Stadt finden sich Plätze der Trauer und Anteilnahme mit Blumen, Kerzen und Gedichten. Und der Name des Mörders bleibt unausgesprochen.

Christchurch, 15. März 2019

Also, es ist alles in Ordnung auf meiner Seite. Ich bin gerade nach Oamaru aufgebrochen, mit dem Bus. Wir wurden zwar kontrolliert am Weg aus der Stadt, aber so wirklich hab ich es erst aus den Medien mitbekommen, was passiert ist. Und alles was ich jetzt aus dem neuseeländischen Fernsehen sagen kann ist, dass die Situation sehr gut gehandelt wird, sehr deeskalierend: this is not us, this is not what this country is about, attack on the beauty of multi-culturalism in New Zealand. Eher sind die ReporterInnen überfordert mit einer Situation dieses Ausmaßes.

Airportsecurity

Bei der Ausreise hat Australien einfach mehr Personal hingesetzt als bei den Einreiseschaltern. Ich erinnere mich, dass ich dort angestanden bin. Das ist jetzt… sechs Wochen her. Gar nicht schlecht. Und jetzt hab ich zum zweiten Mal mein Visum hergezeigt, weil das haben sie gecheckt. Neuseeland ist, zumindest was Immigration betrifft, kein besonders entspanntes Land. Um einreisen zu können, muss ich beweisen, dass ich wieder ausreise, eben vor der Einreise. Und dafür muss ich für die Ausreise aus Australien ebenfalls ein Visum vorweisen können, nämlich für Australien. Für Neuseeland brauch ich kein Visum, zumindest nicht im Vorhinein, das kann ich mir dann einfach am Flughafen besorgen. Das heißt, dass ich um fünf in der Früh in der Lage sein muss, meinen Namen zu schreiben und wahrscheinlich wieder mein Ausreisedatum anzugeben.

Mein letzter Tag in Melbourne war sehr entspannt. Ich bin zwar um halb neun auf, damit ich mein Bett räumen, meinen Küchenschrank ausräumen und meine übriggebliebenen Lebensmitteln unter den Anwesenden zu verteilen. Natürlich, die Anwesenden waren nur wenige um neun in der Früh. Insbesondere weil Australien heute den ersten Mai feiert, bzw. zumindest Tag der Arbeit, Labour Day. Und deswegen ist heute frei gewesen. Von Australia Day bis Labour Day. Und dann sind um zehn oder so wirklich erst die letzten von ihren Parties zurückgekommen. Da dürfte ganz schön die Post abgegangen sein. Ich mein, ich hab gestern zum Verabschieden auch einen Schluck getrunken. Aber die haben heute in der Früh nochmal richtig angefangen. Weil wenn man in der Früh nachhause kommt und vielleicht die ganze Nacht auf seiner Chemie geschwommen ist, dann bekommt man am Morgen ein wenig Durst und schlafen ist offenbar noch nicht drin gewesen. Dann haben die Burschen bis um drei am Nachmittag tatsächlich noch sechs Bier oder was getrunken. Und der F. hat von Stunde zu Stunde müder dreingeschaut, während der andere F. sich schon einmal aufs Ohr gelegt hat, aber so wirklich scheint ihn die Chemie nicht gelassen zu haben und da stand er dann wieder mit der Kaiserschmarrnidee, die gestern zu Ehren – oder zumindest aus Anlass – des Österreichers entworfen wurde. Aber letztlich hat sich niemand in die Küche gestellt, wahrscheinlich hätten wir auch keinen Schneebesen oder vergleichbares gefunden. Aber über die Grundpfeiler wurde lange diskutiert: keine Rosinen. Und einig waren wir uns darüber, dass eher Zwetschkenröster daneben stehen sollte als Apfelmus und ich war dann noch ein bisschen beeindruckt, dass das Wort „Zwetschkenröster“ überhaupt ein Konzept war. Zumindest dem Koch.

Und so saß ich heute den ganzen Tag in der Sonne und hab als es notwendig erschien, die Bier nicht nur den torkelnden Feierleichen zu überlassen, ebenfalls zur Dose gegriffen. Den Gehsteig haben wir damit ein bisschen blockiert, nicht immer waren alle in der Lage, ihre Beine einzuziehen, wenn jemand Passage gesucht hat, dafür sind zwei-, dreimal Obdachlose mit der Bitte um eine Zigarette durchgeschlichen, mit denen wir – das heißt auf jeden Fall immer noch mehr die anderen – sehr kollegiale Gespräche hatten. Aber es waren nicht nur die Obdachlosen, die sich mit einem enjoy the day verabschiedet haben, sondern durchaus auch Familien, Jugendliche, RestaurantarbeiterInnen und die Rollatorfahrerin. Und nachdem E. angefangen hat, ihre Pfeiffähigkeiten unter Beweis zu stellen und den vorbeigehenden Männern ausnahmslos nachzupfeifen, hatten wir sogar kurz einen Neuseeländer zu Gast, der auf die Aufforderung bzw. Einladung sit down, have a beer mit einem why not antwortete und sich niederlassend aus seinem Einkaufssackerl eine Dose Bier zog.

Es war übrigens keine Überraschung festzustellen, dass die Deutschen, mit denen ich da heute und die letzten Tage einen guten Schmäh laufen hatte, mehrheitlich Sachsen waren. Es war ja durchaus herzig, wie oft ich gehört habe, wie antiquiert meine Sprache klingt, aber auch wie elegant und diplomatisch. Ich hab mich dabei zurückgehalten, ihnen dass mehr als eine meiner Eigenheiten denn eine allgemein österreichische zu erklären. So hat insbesondere E. viel Spaß gehabt, die immer wieder unterstrichen hat, wie sehr sie sich darüber freue, sich so auf Deutsch unterhalten zu können. Sie ist offenbar gerade drei Monate in Port Hedland arbeiten gewesen, was nicht immer so großartig gewesen zu sein scheint. Gleichzeitig hat sie es sich auch nicht nehmen lassen, den Franzosen ständig mit Phrasen ihres etwas eingerosteten Schulfranzösisch zu kommen. Wobei Phrase vielleicht ein bisschen zu hochgegriffen ist, oft waren es bloß einige in verschiedenen Tonlagen und auf jeden Fall mit Hingabe gehauchte frommage. Aber ich bin der letzte, der jemandem die Freude an Französisch nehmen würde, wenn es noch so schlecht ist. Und die Franzosen waren ja selber auch eher auf Chemie und sind dann um zwei sogar wieder zurück auf ihre Afterparty geschlichen, die haben ihr das wohl nicht übel genommen. Abgesehen von sehr viel Blödelei und Stumpfsinn, hat sich gerade E. außerdem increasingly über ihre eigenen Verhaspelungen meinen Berufs betreffend amüsiert: Aus dem „Soziologen“ ist oft einmal (und wenig überraschend, das passiert schnell) ein „Sozialarbeiter“ geworden, letztlich ist sie zur wiederholten Erheiterung jedoch auf „Sachbearbeiter“ hängengeblieben. Was ich zugegebenermaßen auch sehr witzig gefunden hab.

PS: Ich hab endlich die Videos im Fischbeitrag hochgeladen. Flughafeninternet ist mehr als befriedigend schnell.

Arthouse

Melbourne. Stadt der … Pfirsiche? Ich wollte mir vor meiner Herreise gerne ein Hostel reservieren, damit ich nach der Ankunft nicht in der großen Stadt in der Luft hänge. Regrettably funktioniert meine Karte noch nicht wieder und Lars from the Hostel schreibt dementsprechend, dass meine Karte nicht funktioniert. Ich sage zu Lars, dass ich gehofft habe, eine Reservierung würde auch so funktionieren, dass ich das Geld in bar bei mir hab, dass ich aber verstehe, wenn sie keine Reservierung annehmen können, wenn die Karte nicht funktioniert. Aber ich würde dann einfach einmal vorbeischauen, wenn ich ankomme, vielleicht ginge sich das ja trotzdem aus, dass da irgendwo noch ein Bett für mich leer stehen würde. Ich krieg keine Antwort mehr, aber es war dann eh gar nicht so unpraktisch.

Bye-bye Alice. Ich lasse dich ohne Reservierung hinter mir.

Die Auswahl an Hostels ist nicht schlecht. Ich frag mich manchmal, wieso Wien da nicht mehr zu bieten hat, weil da gibt s das in der Myrthengasse und ja, es gibt die großen Wombat’s und offenbar zwei Filialen von Do Step Inn – wo sich auch eine große PunmeisterIn verwirklicht zu haben scheint. Aber das war s dann irgendwie auch schon wieder. Vielleicht ist es, dass hier die Hostels zu drei Viertel und mehr mit Leuten voll sind, die einen Job suchen oder eben einen Job gefunden haben, ein halbes Jahr Küchenhilfe, Straßenarbeiten oder schnell mal irgendwo putzen (descaling a urinal with duct tape and vinegar). Und die sich das mit der eigenen Wohnung nicht antun wollen bzw. leisten können. Und von denen gibt s hier viele. Letztes Jahr wurden über 210 000 Working Holiday Visas ausgestellt. Ein Fünftel davon für Menschen aus dem Vereinigten Königreich, etwas mehr als ein Zehntel jeweils für Deutsche, FranzösInnen, KoreanerInnen (nämlich: SüdkoreanerInnen) und TaiwanesInnen. Gefolgt von Japan, Italien, Irland, Kanada, Niederlande etc.

So wirklich hört man nicht, wie s abgeht auf der Bourke St, wenn die Leute aus ihren Büros in die Pubs laufen.

Na jedenfalls ist es nichts geworden mit der Reservierung und letztlich war das ein Glück auch noch. Wie ich aus dem Bus aussteig, der mich vom Flughafen in die Stadt gebracht hat, mach ich mich nach einigen Orientierungsbemühungen in Richtung des Hostels auf, aber ich ruf auch mal bei der V. an, dass wir uns akkordieren für wann auch immer.

Melbourne macht auch blauen Himmel

„Ich bin grad angekommen, an der Dings, an dem Bahnhof. Central Southern…“
„Southern Cross Central.“
„Ja, genau das. Ich hab in fünf Minuten mehr Leute gesehen als in einer Woche Alice Springs.“
„Das glaub ich.“
„Na und jetzt geh ich einmal in deine Richtung, ich hab mir da ein Hostel rausgesucht, das bei dir in der Gegend ist.“
„Wo bist du?“
„Na, ich geh jetzt da gleich über den Fluss.“
„Das ist aber weg von mir.“
„Is it?“
„Ja.“
„Hm, warte.“ Ich biege aus der Menschenmenge ab und stelle mich ein bisschen ins Abseits. Ruhe ist in Bahnhofsnähe schwer zu finden.
„Warte, ich such dir ein paar Möglichkeiten in meiner Gegend raus.“

Ich hab ein bisschen übersehen gehabt, dass Melbourne groß oder einfach chaotisch genug ist, dass es manche Straßen, manche Adressen einfach zweimal gibt. Aber der Rucksack ist kein Problem und so fahr ich ein bisschen mit der Straßenbahn und schmeiß mich dann gleich einmal in ein vertrauenswürdiges Hostel. Die Stimmung an der Rezeption ist gut genug, dass ich einmal vier Nächte buche, vier Nächte im Sechserzimmer in einem, wie sich kurz darauf herausstellt, dreistöckigen Moloch. Vor vielen Türen steht abends das feste Schuhwerk, mit dem die – ich nehm mal an vornehmlich männlichen – Work-and-Travellers tagsüber auf der Baustelle stehen. Alle haben ihre Geschichten mitgebracht und ich bin gegenüber ihnen, die in Jahren rechnen, mit meinem Monat auf Reisen absolut der Frischling.

In der Tat Mansion

Eine Zeitlang unterhalte ich mich ganz gut entlang der Frühstücksgespräche von zwei Deutschen, die sich einmal hinter dem Rücken ihrer Freundin über diese auslassen und dann über ihre eigenen Sorgen plaudern. Eigentlich hab ich durchaus Respekt vor ihnen, wie sie sich das mit ihren neunzehn Jahren organisieren, wie sie hier Leute kennenlernen, wie sie versuchen, darauf zu achten, sich gesund und gleichzeitig sparsam zu ernähren, wie sie Arbeit und Reisen verbinden und sich dabei mit dem Druck durch die Eltern aber natürlich auch mit den Erwartungen und Enttäuschungen zwischen einander auseinandersetzen. Ich nehme an, das ist ein bisschen die AustauschschülerInnenvergangenheit gepaart mit meinen eigenen Schwierigkeiten und dem wiederkehrenden Unwillen, ein halbes Leben später, mich mit genau diesen Punkten zu beschäftigen. Because I hate the notion that I should do it, hab ich letztens in einem anderen Kontext gehört und ja, Weisheit der Jugend: man soll sich nicht jeder Erwartung unüberlegt beugen. Und so lächel ich über sie und erheitere mich an ihren Sätzen, in denen ernsthafter Ärger über die Unentschlossenheit der Freundin, echte Sorge über das knappe Budget und schlecht verholene Begeisterung über die Drogen, an denen sie zuletzt ein bisschen mitgenascht haben mitschwingt. Es ist so ein Moment, in dem ich durchaus froh bin, nicht mehr zwanzig zu sein, aber gleichzeitig beneide ich sie ein bisschen darum, dass für sie alles so offen scheint und ihre Sorgen so gegenwartsbezogen. Unlängst hat s Birdman in meinem Hostel gespielt und ich hab ihn beim zweiten Mal wieder gut gefunden. Gerade wegen solchen Szenen, wo der so unangenehme Edward Norton zur auf Emma Stones Frage, was er mit ihr tun wollen würde, hätte er keine Angst, sagt, er würde ihr die Augen aus dem Kopf klauben und in seinen eigenen Schädel pflanzen um die Welt so zu sehen, wie er sie gesehen hat, als er in ihrem Alter war. Und das ist ein guter Moment, weil er grad ein bisschen fassbarer wird und wen nicht sympathischer so zumindest ein bisschen authentischer in seiner aggressiven Suche nach Realität. Dass er eben nicht nur hinter ihr her ist. Ja, ist ein guter Film und wenn man sich ein bisschen mit dem Alter und damit zusammenhängend den Jahren davor und den Jahren dahin beschäftigt…

Und es gibt wieder asiatisches Essen für mich. Hier ein bisschen Thailokalambiente.

In Melbourne geh ich ein wenig entlang meinen Wege spazieren, genieße überraschende Wantan Füllungen in Chinatown, schlender durch den einen oder anderen Park um den lässigen SkateboarderInnen beim Flippen und den Hipstern beim Picknicken zuzuschauen. Seit mehreren Tagen hab ich meinen Ausflug nach Mt Dandenong im Kopf, den mir der ständig benacktoberkörperte Tattooträger aus Alice Springs noch schnell nahegelegt hat. Damit hat er meinen ganzen Doucheverdacht, den ich ihm gegenüber natürlich gehegt habe, ein bisschen durcheinander gebracht und ich hab das Gefühl, ich schuld ihm das ein bisschen, zu sehen, ob wir die gleichen Sachen gut finden würden. Sonst führt mich V. rum und ich seh mal eine Bar, mal einen günstigen Pastaplatz, mal eine Bibliothek oder ein Stadion von innen. Aufregend, dass die Carlton North gewonnen haben, hab ich schon gesagt, aber persönlich aufregender fand ich, wie die V. die Bier reingeschmuggelt hat. Da braucht s nicht viel für mich. Aber sonst hätten wir die wahrscheinlich einfach schnell vor dem Stadion austrinken müssen und hätten vielleicht das zweite Viertel auch verpasst.

Dann war ich in der National Gallery Victoria. Ich bleib da ja bei sowas gern bei den ImpressionistInnen hängen. Und schön, mal einen Monet und einen Manet nebeneinander hängen zu haben, damit ich mal lern, welcher, welcher ist… (Funfact: Der Wikipediaartikel von Monet sagt not to be confused with Manet und vice versa.) Zwischen den Bildern des frühen zwanzigsten Jahrhunderts laufen Un chien andalou (1929) und Vormittagsspuk (1927). Dann auf einen Sprung zu den Wiener SezessionistInnen, wo, hab ich letztens mal gecheckt, auch eine Frau als dabeigewesen zählt. In der Einführung finde ich den Satz Following the Nazi annexation of Austria in March 1938… und habe gleich das Gefühl, dass hier ein bisschen eine Intervention stattfinden sollte. Following a civil war, Austria gave up on any and all humanist ideas and chose the path of Nazi ideology in March 1938…

M…net

Ein anständiges Museum, das regelmäßig kostenlose Führungen durch verschiedene Ausstellungen macht. Das eigene Textboxen für Kinder anbietet, damit das auch für junge Leute interessant ist. Aber irgendwie ist es schon komisch, am anderen Ende der Welt europäische Kunst zu finden. Ich mein, nicht schlecht, da komm ich zumindest ein bisschen zum Nachdenken darüber, dass in den europäischen Museen natürlich auch viel hängt, das ein bisschen eine Reise hinter sich hat. Und was man sich antut, um den kulturellen Kanon um die Welt zu treiben.

Am ersten März hab ich meine Sachen erst einmal zusammengepackt um umzuziehen. Einerseits noch ein bisschen weiter in die Richtung, wo die schicken Straßencafés sich an die schicken Streetfoodläden sich an die schicken Barbershops („free beer with every cut“) reihen. Andererseits vielleicht ein bisschen kleiner, etwas persönlicher. Der Chef im neuen Hostel ist ein bisschen unheimlich in seiner direkten, bestimmenden Art und Weise, aber deshalb funktioniert sein Konzept wohl auch. Ein Konzept wo jeder sein eigenes Geschirr bekommt, aber dafür nicht unbedingt einen Schrank für mein Zeug. Er hat allerdings auch eine deutlich stillere, angenehmere Frau, insofern gleicht sich das eh alles ein bisschen aus. Aber wenn mir jemand gleich einmal erklären möchte, nach welcher Sprache mein Name ausschaut, like ausgerechnet: „German doesn’t have so many consonants, here, put one or two Vees in and you’re Polish.“ Aber ich krieg einen ganz guten Deal dafür, dass ich eine Woche bleib und ich nachdem ein neuer Vermieter nicht unbedingt jemand ist, mit dem ich mich gleich einmal anlegen möchte, lass ihm sein Checker-Sein. Er wirkt wie jemand, der einen Groll hegen würde.

I’ve got one in a four-bed room or in a six-bed room. They’re the same price.
Alright, I think I’ll have the one in the four-bed room, then.
Schaut von seinem A3 Heft auf, in dem er seine Übersicht über alle Betten, Zimmer und Gäste aktuell hält und lächelt mich an: „I’ll give you the one in the six-bed room.
„…“
It’s much nicer.
Well, I guess I’ll trust you.
Good.

Das ist jetzt auch schon wieder… mehr als eine Woche her. Aber es ist auch wirklich gemütlich und es gibt viele LangzeitbewohnerInnen, die mit ihrem Work-and-Travel Visum hier tatsächlich wohnen. Ich kann mir vorstellen, dass das gut funktioniert und ehrlich gesagt, die Woche hier war schon sehr gemütlich und ich versteh mich gut mit den Leuten, die hier sind. Vielleicht ein bisserl viel Rauschmittel aber auf jeden Fall friedliches Auskommen und gute Stimmung. Bisweilen hängt einmal das halbe Hostel vor dem Fernseher, für die seltsamsten Sendungen finden sich oft erstaunlich viele Leute. Gut, an Birdman waren die ZuschauerInnen zugegebenermaßen weniger interessiert und sind nach und nach für wichtigeres aufgestanden. Dann ist das ganze Zimmer für eine Formel 1 Dokumentation voll. Oder gestern Abend, als Magic Mike XXL gelaufen ist. Der Entscheidungsprozess ist mehr Papstwahl, indem der gemeinsame Geist der BewohnerInnen durch die Person mit der Fernsteuerung agiert. War schon ein erstaunlich ok-er Film, und glücklichweise hat es mir niemand übel genommen, dass ich manchmal bisschen Kommentar notwendig hatte, quasi #SavedByTheMetaebene. Der Anfang war eindeutig besser, insgesamt stringenter und nicht uninteressant, wie die Homophobie gehandhabt wurde. Weil immerhin ziehen sich da erwachsene Männer gemeinsam aus und tanzen miteinander. In der zweiten Hälfte verliert sich die Handlung dann ein bisschen und ich persönlich fand die Strip- aber auch Tanzszenen nicht besonders aufregend. Außer natürlich, man sagt, wenn man nicht hinschauen kann, sei das ein Zeichen für aufregend, weil manches war einfach nicht zum Hinschauen. Und ich will nicht sagen, dass da nicht ein paar Einlagen dabei waren, die ich auch gut fand, aber in der zweiten Hälfte hab ich mich eher gewunden vor Übergriffig.

So werden die Leute aus der National Gallery verabschiedet. Ur süß.