Diavortragsgegenentwurf Klack-ack! Wie überall auf der Welt ist auch in Japan Englisch eine Sprache über die Modernität und Zeitgeistigkeit ausgedrückt wird. Und vielleicht ist es, dass die Sprache doch etwas weiter vom Japanischen entfernt ist, dass manche Slogans einfach ein bisschen daneben gehen. Hier in Nagasaki. Klack-ack! Das die JapanerInnen auf Katzen stehen, das ist ja zirka Allgemeinwissen. Es gibt immerhin diese Katzencafés, wo man sich hineinsetzt um einen Kaffee zu trinken und eine Katze zu streicheln. Und hier ist das Logo von einem japanischen Zustelldienst, von dem japanischen Zustelldienst wahrscheinlich. Das ist schon herzig. Klack-ack! Es gibt wirklich viele Schreine und Tempel in Japan. Auf jedem Berg hab ich bisher mehrere gesehen, in den Städten auch einmal wie eine kleine graue Katze, zwischen Häuser eingeklemmt. Aber oft auch groß und wichtig und dann wiederum mit einem halben Dutzend Schreinen in einer Anlange. Hier haben sich wohl rumänische Mönche versteckt und glauben, ich merk s nicht! Klack-ack! Aber ja, oft einmal steh ich in so einem Tempel und merke schon, dass ich nichts damit anzufangen weiß. Witzig ist es schon, wie die Menschen mehr an diese Geister glauben und diese verschiedenen Aspekte, die hier möglicherweise dargestellt werden mit Lämmern und Pferdeköpfen. Und natürlich, dass man den Statuen diese Mützen häkelt. Das ist sehr weit verbreitet, dass auch den Buddhas und Shivas und den igelverwandten Geisterwesen Mützen gehäkelt und Jacken umgewickelt werden. Vor allem wenn s derart schwül ist andauernd. Klack-ack! In Wirklichkeit ist das auch aus der Serie Fotografien-die-mich-bei-der-allfälligen-Gartengestaltung-inspirieren. Deshalb ist es auch nicht besonders elegant oder schön anzuschauen, weil es mehr eine Erinnerung ist. Hier hat jemand einen Betonteich gegossen, die blaue Farbe ist schon etwas verblichen. Und dabei hat sie Plastikfische eingebaut. Aber ich überlege auch, wie sich ein echter Teich möglicherweise unterbringen lässt… Klack-ack! Oha! Klack-ack! Moment… Klack-ack! So: jetzt aber. Und schau, wie schön das ist, wenn man das gut umsetzt. Also, mit Wasser arbeiten, das kriegt die japanische Gartentradition auf jeden Fall besser hin, als die französische oder auch die englische. Auf der anderen Seite ist auch ganz witzig, dass ich sehr oft in diesen Gartenanlagen schon auch Nutzgärtenteile zu finden sind. Vielleicht ist das auch nur Spiel für den Fürsten, dass der da seine drei Quadratmeter Reisfeld angelegt hat. Aber wichtig sind auf jeden Fall die Obstbäume, die alten Zwetschgen und Granatäpfel und Kakis. Aber das gibt s ja bei den EngländerInnen auch. Klack-ack! Hier macht offensichtlich eine ÄrztIn für sich Werbung. Aber für den Rest brauch ich immer noch… Dr. Ke… tsu… pe… ki… hu-n. Darüber hinaus hat sich mir halbwegs erschlossen, wie japanische Tastaturen funktionieren. Ich mein, in this day and age ist das wirklich kein unlösbares Rätsel, wenn s einen interessiert, stellt man halt schnell einmal die Tastatur auf dem eigenen Telefon auf Japanisch um. Und selbst Kanji, wo die chinesischen Zeichen hergenommen werden, werden in der Regel jetzt mit Hiragana buchstabiert und man kriegt dann sozusagen den Autokorrekturvorschlag in Kanji vom Telefon. Deswegen, so heißt s, ist Kanji bei vielen jungen oft schon nicht mehr so parat. Klack-ack! Oh, na gut. Hier ist ein bisschen Nachbearbeitung nicht zu übersehen. Der Puppe bin ich einem wirklich super Museum in Tokio begegnet. Super, weil es ein Museum für moderne Kunst gewesen ist, das eigentlich schon für Erwachsene war, aber ganz gezielt auf Kinder und die Betrachtung der Werke durch Kinder abgezielt hat. Es war wirklich gut gemacht. Und nicht einmal wirklich ein Museum für moderne Kunst, es war eigentlich ein Handwerksmuseum, also: Crafts. Und eine Sache, die bei japanischer Handwerkskunst ja auffällt, dass man nicht wirklich sagen kann, ist das vierhundert oder vier Jahre alt. Das ist schon faszinierend. Weil die Materialien so zeitlos sind, der Ton und seine Glasuren, Lack, Holz. Und die Formen genauso. Und so kann ich auch das Alter dieser Puppe nicht mehr sagen, hab ich schlecht dokumentiert. Fotografiert hab ich sie, weil sie so einen unheimlichen Blick hat. Und dann hab ich gemerkt, dass sie mich an die Daphne erinnert. Klack-ack! In Hiroshima hab ich dann einmal ein bisschen ein Baseballmatch gesehen. Nicht wirklich. ich mein, ich bin in meinem Udonrestaurant gesessen und es ist das Match im Fernsehen gelaufen. Und dann haben sie einen Punkt gemacht und dann war das Match eh schon vorbei. Ich hab also nur die letzten zehn Minuten gesehen und da haben die Hiroshima Carps schon gewonnen gehabt. Was genau das 3:0 bedeutet, hab ich nicht verstanden. Kommt einem vor, als würde da gar nicht so viel passieren in dem Sport, wenn man die vielen Innings sieht, die ganz oft einfach 0:0 ausgegangen sind. Aber die HiroshimaserInnen waren zufrieden mit dem Ergebnis und am Heimweg sind mir sehr viele in Dressen, Teeshirts und Schals aus der Ubahn entgegengekommen. Kinder, Mütter, Väter, alte und junge. Und dann ist das schon auch was schönes, wenn man das so sieht. Klack-ack! Und auch dieses Foto sprengt letztlich die Illusion des Diavortrags. Mein Telefon kann jetzt nämlich doch Panorama. Ich mein, ich kann offensichtlich noch nicht so wirklich mit der Funktion umgehen (die s wahrscheinlich schon lange in meiner Fotoapplikation gibt, ohne dass ich sie entdeckt hab). Hier also der erste Versuch ins Panorama von Hiroshima, auf der linken Seite ist der Peace Dome zu erkennen, ein Gebäude, das kaum zweihundert Meter vom Hypozentrum entfernt war, das die Explosion aber überstanden hat und als Mahnmal so erhalten wurde. Klack-ack! Das war s auch schon wieder es für diesmal.