Auf dem Flug von Seoul nach Cebu bin ich neben einem koreanischen Pärchen gesessen. Das hab ich von denen gesagt bekommen, weil die waren nicht gleich angezogen. Auf jeden Fall hab ich mich ein bisschen unterhalten mit der einen Hälfte von dem Couple und ich erzähl halt so dass ich herumfahre und wo ich war und was ich gesehen habe. Und sie sagt: “Oh, you must be rich!” Und das ist ja nicht etwas, was ich nie zu hören bekomme, weil, ja, das geht schon ins Geld, so das Lotterleben. Aber es gab einen Twist, weil ich sag drauf, dass, naja, ich ja schon versuche günstig und so. Weil das ist schon immer ein bisschen, da komm ich schon einmal in die Defensive ob ich will oder nicht. Aber sie sagt darauf, so hätte sie das gar nicht gemeint, sie meint „an Erfahrungen“. Und das ist schon schön, weil das ist auf jeden Fall nicht falsch. Aber es ist vor allem schön, weil jemand jemanden im Flugzeug kennenlernt und dann reich mit einer Bedeutung verwendet, die auf jeden Fall zulässig ist, aber im Alltag zumindest untypisch. Da denk ich immer wieder dran, weil ich das so schön finde, dass jemand glaubt, sie kann reich sagen und die Leute wüssten schon, dass sie „reich an Erfahrungen“ meint.
(Vielleicht war s auch einfach, dass sie nicht so gut Englisch konnte. Aber ein bisschen machen wir uns ja doch die Welt.)
Und dann natürlich kann man überlegen, was sind denn die Erfahrungen, an denen ich reich bin. Na, ich sag dir eins: Wenn tolle Erfahrungen in Eisvogelsichtungen gemessen werden können (und das ist aber auf jeden Fall ein Indikator), dann ist Thailand wirklich nicht schlecht.